Zeitgenössische Musik und traditionelle japanische Instrumente – bisher haben diese beiden Bereiche wenig Kontakt und haben sich daher mit ganz unterschiedlichen Ästhetiken entwickelt. Was wird passieren, wenn die beiden Welten aufeinandertreffen und verschmelzen, so wie das Licht zweier Monde sich überschneidet und daraus eine neue Lichtfarbe entsteht…? Diese Frage möchte der Komponist Tomoya Yokokawa sich selbst und anderen Komponist:innen aus aller Welt stellen und gemeinsam mit Musiker:innen und Zuhörer:innen an dieser Herausforderung arbeiten. Für die zu diesem Prozess nötige Forschung wurde im Jahr 2022 das Ensemble „Doppelmond (jap. 双月舎 Sogetsu-Sha)“ gegründet.
Aus der Verschränkung der Ästhetiken zeitgenössischer Musik und japanischer Instrumente ergibt sich in doppelter Hinsicht eine potenziell provokative Auseinandersetzung: Die japanische Tradition wird experimentell neu gelesen – und die kompositorischen Sprachen und Ästhetiken der zeitgenössischen Musik werden durch die spezifische Klanglichkeit der japanischen Instrumente herausgefordert.
Doppelmond veranstaltet Konzertreihen und vergibt jährlich Kompositionsaufträge an Komponist:innen, um das Repertoire für traditionelle japanische Instrumente in der zeitgenössischen Musikszene zu erweitern.